Leopold Lederer (1889 -1942), Lotzbeckstr. 15

Am 15. April 1889 kommt Leopold Lederer in Diersburg zur Welt. In Emmendingen besucht er eine Mittelschule und absolviert anschließend eine kaufmännische Lehre.


Er heiratet die aus Kippenheim stammende Jeannette Wertheimer. Dem Paar werden drei Kinder geboren. Die Familie wohnt zunächst in der Werderstr. 59 und zieht 1928 in das Haus Luisenstr. 15, heute Lotzbeckstr. 15 um.


Bis 1933 bezieht Leopold Lederer ein gutes Einkommen als Generalvertreter großer Tuchfirmen in Frankfurt und Stuttgart. Auch nach der Machtübernahme kann er als Textilagent für Herrenstoffe seinen Beruf vorerst noch ausüben. Mit zunehmender Entrechtung der jüdischen Bevölkerung beschäftigt sich die Familie mit einer Auswanderung in die USA, entscheidet sich aber zu spät, als die Grenzen bereits geschlossen sind.


Am 10. November 1938 wird Leopold Lederer „verhaftet“ und nach Dachau verschleppt, von wo er nach fünf Wochen zurückkehrt. Die Familie zieht nach Freiburg.


Es folgen die Deportation nach Gurs am 22. Oktober 1940 und von dort über Drancy nach Auschwitz, wo Leopold Lederer am 26. August 1942 für tot erklärt wird. Das Amtsgericht Freiburg bestätigt den Sachverhalt mit Datum vom 9. September 1942.